2025 wird ein Jahr der Jubiläen. Nicht nur haben wir eine schöne runde Jahreszahl, ist es ein Vierteljahrhundert her, dass wir das neue Jahrtausend eingeläutet haben – es ist auch das Jahr, in dem ich fünfzig werde, das Jahr, in dem die »Chroniken der Elomaran« fünfundzwanzig werden, und wo ich gerade dabei bin, ist es auch das zehnte Jahr, in dem ich in diesem Blog einen Ausblick auf die im jeweils neuen Jahr zu schreibenden Bücher veröffentliche. Dabei klinge ich wie eine kaputte Schallplatte: Jedes Jahr verkünde ich, dass ich 500.000 Wörter schreiben will, jedes Jahr verspreche ich, so richtig durchzustarten, endlich wieder zum Sport zu gehen, das Haus auf Vordermann zu bringen, und so weiter … Aber weil wir so ein Jubeljahr haben, und weil es mir psychisch endlich mal wieder besser geht, hoffe ich, dass ich dieses Jahr auch über die nackte Pflicht hinaus ein paar Kür-Erfolge werde einfahren können.
Zu 2024 muss ich nicht mehr viel sagen, weil ich gerade gestern erst meinen Jahresrückblick veröffentlicht habe. Konzentrieren wir uns also auf das, was kommt. Ich gehe mit großer Angst ins neue Jahr, wo es um die Welt- und Inlandspolitik geht. Schon im Februar wird neu gewählt, und ich bange von einem weiteren Erstarken der Rechten. Anderswo ist das bereits geschehen. Die Aussicht, was nochmal vier Jahre Trump mit der Welt machen werden, versetzt mich in Angst. Da ist gerade wenig Platz für Optimismus. Alles, was ich tun kann, ist, mich auf die kleinen Dinge zu konzentrieren und mich an denen festzuhalten, um nicht wieder allen Lebenswillen zu verlieren. Und darauf zu setzen, dass ich nicht ohnmächtig bin. Ich bin Schriftsteller. Ich habe eine Stimme, und ich kann machen, dass sie gehört wird.
Auf meinem Schreibplan fürs neue Jahr steht ein politisch brisantes Kinderbuch, vor dem ich selbst mehr als nur ein bisschen Respekt und Angst habe. Es wird voraussichtlich im Frühling 2026 erscheinen und kommt damit zu spät für die nächste Bundestagswahl, aber die Menschen, an die es sich richtet, sind noch lange nicht wahlberechtigt – aber nicht zu jung, um sich eine politische Meinung zu bilden, und nicht zu jung, um zu verstehen, dass sich die Schrecken des Nationalsozialismus nicht wiederholen dürfen. Ich kann nur hoffen, dass, wenn meine Leser:innen alt genug zum Wählen sind, sie dann noch eine Wahl haben. Das ist die Verantwortung dieser Generation. Und ich bin bereit, mich ihr zu stellen. Diesmal schon. Diesmal will ich stark genug sein. Es geht um unser aller Zukunft.
Dieses Buch, das ich bis Ende Juni abgeben muss, ist natürlich nicht das Einzige, was ich in diesem Jahr schreiben will. Natürlich nicht. Ich habe ein Ziel von 500.000 Wörtern, und »Die verborenen Bilder«, so der Arbeitstitel, wird vielleicht fünfzehn Prozent davon ausmachen. Ich nehme das nicht auf die leichte Schulter, weil ich dafür sehr viel werde recherchieren müssen, aber ich habe einen strukturierten Zeitplan, mit dem ich das alles unter einen Hut bekommen sollte. Und so habe ich auch eine reichhaltige Liste von zu schreibenden Büchern, wie immer nach dem Motto »Alles kann, nichts muss« – was natürlich nicht ganz stimmt, denn natürlich muss das, wofür ich einen Vertrag unterschrieben habe, auch fertig werden, aber alles andere, neunzehn von zwanzig Titeln, ist freiwillig.
Da, ich habe es ausgeschrieben: Zwanzig. So lang ist sie in diesem Jahr, die Liste meiner Bücher-in-Arbeit, Bücher-auf-Halde und Bücher-in-Planung. Es wäre schön, wenn ein paar von ihnen fertig werden könnten. Im Jahr 2023 habe ich viermal das Wörtchen »Ende« unter einen Roman setzen können – wäre schön, wenn ich diesen Rekord 2025 einstellen oder übertreffen könnte. Natürlich schaffe ich es nicht, fünf ganze Bücher zu schreiben – nicht bei der üblichen Länge meiner Bücher! – aber es sind ja eine ganze Reihe Bücher in Arbeit schon ziemlich weit fortgeschritten, da fehlt gar nicht mehr so viel. Bis auf Plot. Aber ich gedenke mich auf meine vier Buchstaben zu setzen, meine kleinen grauen Zellen anzustrengen, und dann ein Plotloch nach dem anderen systemathisch anzugehen.
Auch über das Schreiben hinaus will ich kreativ sein. Seit einigen Jahren habe ich meine Leidenschaft für Aquarellmalerei wiederentdeckt, auch wenn es mir immer schwerfällt, meinen Perfektionismus abzustellen. Wenn ich schreibe, hilft mir das weiter, weil ich darin wirklich gut bin und in der Lage, meine Visionen nahezu eins zu eins umzusetzen, und wenn mir das nicht auf Anhieb gelingt, dann kann ich immer noch versuchen, das Ganze neu, und besser, zu schreiben. Aber in der Malerei bin ich kein Profi und werde das auch nicht mehr. Ab und zu gelingt mir ein wirklich schönes Bild, oft bin ich aber selbst weniger zufrieden mit meinen Ergebnissen, und ich muss lernen, dann loszulassen und nicht frustriert alle Brocken hinzuschmeißen. Aber ich will, das ist mein guter Vorsatz fürs neue Jahr, jede Woche zumindest ein bisschen malen. Es hilft mir, runterzukommen, zu entspannen, ein bisschen Zeit mit mir selbst zu verbringen. Und dass ich dabei vor meiner Tageslichtlampe sitze, hilft vor allem in den dunklen Monaten gegen die Depression.
Und Musik. Musik will ich auch wieder mehr machen. Auch das hat einige Jahre eher brachgelegen. Ich war zwar jedes Jahr im Herbst auf der FilkCon, aber ich habe in den Monaten dazwischen meine Gitarre quasi nicht angerührt. Bis ich letztes Jahr meine ersten neuen Lieder seit Jahren geschrieben habe, Ideen habe für neue und wieder Lust zu spielen. Es ist vierundzwanzig Jahre her, dass ich, damals als Teil von Lord Landless, meine erste CD aufgenommen habe. Viele tolle Lieder habe ich seitdem geschrieben, und zu meinen erklärten Plänen für 2025 ist, mit den Aufnahmen für ein neues CD-Projekt anzufangen. Eine Titelliste habe ich schon zusammengestellt, schon ganz viel geprobt, und auch wenn ich nicht denke, dass ich bis Ende des Jahres eine neue CD vorweisen kann, hoffe ich, dass dieses Projekt bis dahin doch zumindest Form und Gestalt angenommen hat.
A propos Gestalt: An der will ich dieses Jahr auch wieder arbeiten. Ich bin das Übergewicht nicht nur optisch leid – es tut mir auch gesundheitlich nicht gut. Meine Knie verschleißen schneller, als sie sollten, von dem Gewicht, das sie tragen müssen. Meine Kondition ist schlecht. Ich muss meinen Blutzuckerspiegel niedrig halten, aufpassen, dass ich keine Diabetes bekomme, und ich will auch keinen Herzinfakt erleiden, wie das vor drei Jahren meinem Vater passiert ist. Er hat Glück gehabt, eine Bypassoperation hat ihm das Leben gerettet, aber ebenso wenig wie ich meinen Vater verlieren möchte, will ich mein eigenes Leben gefährden, wenn es auch anders geht. Jetzt, wo ich wieder aus dem Haus komme, habe ich keine Ausreden mehr, nicht endlich wieder zum Sport zu gehen. Also auch das ein guter Vorsatz fürs neue Jahr.
Ich hoffe auch, dass ich meine Depressionen lang genug hinter mir lassen kann, um mir über mich selbst und meine Identität im Klaren zu werden. Seitdem das neue Selbstbestimmungsgesetz in Kraft getreten ist, könnte ich einfach zum Standesamt gehen und meinen Geschlechtseintrag ändern lassen. Aber ich bin mir einfach noch nicht im Klaren, wie der aussehen soll. Sehe ich mich primär als nicht-binär und lasse meinen Eintrag auf »Divers« ändern? Oder fühle ich mich doch eigentlich mehr als Mann? Ich weiß, zumindest dessen bin ich mir sicher, dass ich mich nicht als Frau fühle, aber wenn ich versuche, der Sache auf den Grund zu gehen, komme ich immer irgendwann an die Stelle, wo ich dichtmachte, wo ich Angst vor meiner eigenen Courage bekomme oder in Konflikt gerate über der Frage, was mir wichtiger ist. Wie weit will ich gehen? Ich weiß es noch nicht. Aber ich hoffe, dass ich in einem Jahr der Antwort auf diese Frage nähergekommen bin.
Das sind die großen Dinge, die im neuen Jahr auf mich zukommen. Diesmal steht mir keine neue Veröffentlichung ins Haus, weil die »Verborgenen Bilder« ja erst 2026 erscheinen – es wird eine Neuauflage der vergriffenen »Spiegel von Kettlewood Hall« geben, auf die ich mich freue, aber das ist jetzt nichts, dem ich aufgeregt-ängstlich entgegenfiebern würde. Ich habe ein paar Hoffnungen: Dass ich wieder einen Verlag für meine Erwachsenenbücher finde, zum Beispiel. Oder dass ich noch einmal einen Preis gewinne – gegenwärtig stehe ich nämlich auf der Longlist des Ulla-Hahn-Preises für Jugendliteratur, und es wäre schön, es da zumindest auf die Shortlist zu schaffen. Dass ich wieder tolle Lesungen abhalten kann – auch da gibt es schon einen ersten Termin, am 9. Januar in Krefeld, und ich freue mich schon drauf. Oder dass sich die eine oder andere Tür, auf die ich hier gerade nicht näher eingehen kann, für mich öffnet.
Ein tolles Jahr, aller Weltpolitik zum Trotz. Ich hoffe trotz allem auf ein tolles Jahr. Am Ende will ich einfach nur glücklich sein. Und das Schreiben ist mein Weg dahin. Und nach all diesen endlosen Einlassungen kommt hier jetzt endlich die ebenso lange wie lang angekündigte Titelliste für 2025:
Bücher in Arbeit
Hier ist die Liste der Bücher, an denen ich 2023/24 geschrieben habe und die im neuen Jahr fortgeführt und vielleicht sogar zu einem Ende gebracht werden soll:
Das Haus der weißen Masken
Genre: Gaslicht Mystery
Aus dem Nanowrimo 2024 stammt diese Geschichte, die – wie so vieles von mir – gerade nicht weiß, wo sie hinwill. Ethel leidet an wiederkehrenden Psychosen, die im Jahr 1880 nicht heilbar sind und bestenfalls mit Opiumtinktur behandelt werden können. Mit ihrem Ehemann Reuben führt sie eine Scheinehe – Reuben ist schwul und lebt in einer Beziehung mit seinem Leibdiener Jasper. Sie haben ein Haus geerbt, in dem fast alle Zimmer dekoriert sind mit den Totemasken früherer Bewohner, denn wenn die keine Masken haben, kommen sie wieder. Und dann sind da noch die Kinder, Valerian und Melissa, von denen Ethel überzeugt ist, dass sie Wiedergänger sind … Das Buch hat also alles, was ein Gaslichtroman braucht. Bis auf Plot.
Himmelsgrund (Die Chroniken der Elomaran VI)
Genre: High Fantasy
Wenn eine Geschichte schon ihren 25. Geburtstag feiert, muss ich tüchtig an ihr weiterschreiben. Meine Engel und verkrachten Figuren scharren mit den Hufen, dass der 2024 angefangene sechste Band dieses Jahr vielleicht sogar fertig wird. Ich plane die große Katastrophe, bei der die Bibliothek von Koristir verschüttet wird, ich plane den Tod einer Hauptfigur, und ich plane, die Reihe bis 2030 abgeschlossen zu haben. Das bedeutet viel Arbeit für 2025, aber ich hab die Zeit ja.
Die Kinder des Hauses Otrempa
Genre: Fantasy Dystopie
2024 wiederentdeckt und mit neuem Plot gefüllt habe ich dieses Wrack von 2013, das jetzt ein Jugendbuch ab 12 wird. Vier Kinder leben abgeschieden vom Rest der Welt in einem palastartigen Gebäudekomplex, weil sie über so viel Magie verfügen, dass sie für andere Menschen zu gefährlich werden könnten. Aber das Schicksal der Welt liegt auf ihren Schultern – und als sie sich pötzlich in Freiheit wiederfinden, müssen sie entsetzt feststellen, was in ihrem Namen aus der Welt geworden ist. Sie müssen etwas bewegen – aber dafür müssen sie erst einmal an einem Strang ziehen …
Lichtland
Genre: High Fantasy
Manche Bücher sind nicht totzukriegen, so auch mein Nano-Roman von 2007. Den habe ich 2015 komplett neu angefangen und wieder vor die Wand gefahren, aber Totgeglaubte leben länger. In einer Welt, in der Licht und Dunkel absolut sind, ahnt Nomi, dass er der Auserwählte ist, der das Ganze wieder in Ordnung bringen soll – nur haben vor allem die hellen Länder gar kein Interesse daran, etwas am Status Quo zu ändern. Zusammen mit dem enigmatischen Flötenspieler Shen und seinem eigenen Schatten bricht Nomi auf, um zumindest das Geheimnis seiner Herkunft zu ergründen, aber er ahnt nicht, dass er selbst nur im Licht existieren kann und ein anderer wird, sobald ihn das Dunkel auch nur berührt … 2023 habe ich aus den Fragmenten von 2007 und 2015 einen zusammenhängenden Text gemacht und stand dann doch wieder ohne Plot da. 2024 bin ich nicht weitergekommen – und hoffe jetzt auf 2025.
Sturmtrinker
Genre: Postapokalyptische Fantasy
Grigori hat die Gabe, unkontrollierbare Stürme zu entfesseln – was in einer Welt, die bereits auch so von unkontrollierbaren Stürmen beherrscht wird, ziemlich obsolet ist. In seiner magisch abgeschirmten Stadt ist für ihn und seine Gabe jedenfalls kein Platz, sie muss ein Geheimnis bleiben und tut das natürlich nicht für immer. Grigori liebt Stürme, und den Ballettänzer Taman, in dieser Reihenfolge, er ist antisozial und zornig und ein trotzdem erstaunlich sympathischer Charakter geworden. Es gibt gepanzerte Karawanen, schwergerüstete Räuber, mächtig viel Wind und explosives Grubengas in einer Geschichte, die mir noch nicht verrät, was sie mit mir vorhat, und mich darum um so mehr fasziniert. Hat 2023 Fortschritte gemacht, ist auch 2024 ein bisschen weitergekommen – und könnte 2025 den nächsten großen Schritt machen.
Die Traumstadt
Genre: Noir Fantasy
In einer Stadt voller Alpträume kämpft ein verkrachter Magier gegen den Tod, höfische Intrigen, und um bessere Drogen. Seit 2016 schreibe ich mit Liebe an diesem Buch, und 2025 soll es tatsächlich fertigwerden, ich will einen Verlag dafür finden und die Welt daran teilhaben lassen. 2024 habe ich deutliche Fortschritte mit dem lange auf Eis liegenden Buch gemacht, habe die Handlung auf zwei Bände aufgeteilt und laufe nun auf das große Finale zu. Kassim ist tot, Ora so gut wie befreit, Ravid wartet im Traum auf Sandro, und ich bin so verliebt in dieses Buch wie nur irgendwie.
Die verborgenen Bilder
Genre: Kinderbuch
Nach dem Coming-out ihres Vaters und der Trennung ihrer Eltern ist die elfjährige Frieke voller Zorn. In ihrer neuen Wohnung findet sie unter alten den Tapeten Bilder, die von einer früheren Bewohnerin stammen, und reist über sie in die Vergangenheit. Im Jahr 1928 trifft sie die gleichaltrige Ilsabeth, die ihren Alltag an die Wände malt und bald Friekes beste Freundin ist. Aber als sich Ilsabeth und ihre Familie für Hitler zu begeistern beginnen, muss Frieke Farbe bekennen – und verstehen, dass sie die Verganhenheit nicht ändern kann, aber die Verantwortung für ihre eigene Zukufnt trägt … Dieses Buch macht mir Angst, aber es ist gerade so wichtig wie nur was, und 2026 soll es erscheinen.
Bücher auf Halde
Hier ist die Liste der Bücher, die seit Jahren darauf warten, dass ich endlich an ihnen weiterarbeite. Heißgeliebt und eisgekühlt – die Warteliste:
Die brennende Krähe (Schattenklingen II)
Genre: High Fantasy
Im Nano 2012 und dem Jahr drauf entstand der erste Band der Schattenklingen-Trilogie, aka. »die zeitreisenden Zombie-Elfen«. Danach fuhr ich den zweiten Band vor die Wand und arbeitete nie wieder an dieser Reihe, die für mich so ungewohnt brutal und blutrünstig daherkam, dass sie bei allen Betalesern druchgefallen ist. Aber mein Herz schlägt immer noch für Landras, Kael und Amadis – und im zweiten Band kommt mit der geflügelten Aisinai Yelko noch eine echt coole Figur hinzu, auf die ich mich seit nun mehr zwölf Jahren freue. Nachdem das Elomaran-Revival geglückt ist, warum nicht auch der Schakkeline neues Leben einhauchen?
Funkenschwarz
Genre: Steampunk / Dark Academia
In einer Steampunk-Stadt experimentiert ein Geheimbund mit der Elektrizität und die Herrschenden mit Gedankenkontrolle. Yestin kann die Zukunft sehen: Sein Freund Tresilean, der Blitzmagier, wird eine Katastrophe herbeibeschwören, die Tausende das Leben kostet. Was Yestin gern verhindern möchte, und inzwischen stimmt Tresilean ihm da auch zu. Aber was genau sich am Kerdu-Institut der Akademie abspielen wird, das weiß ich selbst noch nicht. Nach einem höchst erfolgreichen Nanowrimo 2023 habe ich 2024 nicht weitergearbeitet, stehe ohne Plot da, und weiß nicht, wo das Buch hin will. Aber vielleicht habe ich ja doch noch ein paar Ideen!
Der gestohlene Quell (Die Neunte Träne II)
Genre: Retro-Fantasy
Neun Tränen weinten die Götter, als Kalva Lal erschlug … Den ersten Teil der Tränenjäger-Tetralogie habe ich im April 2023 fertiggestellt, bin dann ohne Plot mit Band Zwei in den Nano gegangen und habe jetzt immerhin eine vage Idee, wo das Buch hinwill. Nahezu alles, was ich da im November geschrieben habe, wird in die Tonne wandern, aber ich starte nicht mehr bei Null. Einiges werde ich behalten, für anderes habe ich Ideen, und so wird es 2025 ein Wiedersehen geben mit Nekro-Andi, dem verkrachten Dieb Kamu, der toten Meisterdiebin Arnnis Zwölffinger und Kell, der Ex-Küchenmagd mit dem Anger-Management-Problem. Das lasse ich aber langsam angehen – kein Verlag ist derzeit daran interessiert, sich an eine High-Fantasy-Reihe mit nicht wengier als vier Bänden ranzuwagen, aber ich will die Geschichte trotzdem nicht aufgeben.
Das Glaslabyrinth
Genre: Dreampunk
Malek träumt von einem Labyrinth aus Glas, und nachdem er es im Traum einmal betreten hat, träumt er von nichts anderem mehr, bis es auch seinen Alltag dominiert. Dabei hat er eigentlich ganz andere Sorgen: Er hat eine ziemlich frische Schizophrenie-Diagnose, ist sich über seine Sexualität im Unklaren und fühlt sich zwischen seinen geschiedenen Eltern zerrissen. Die Grenzen zwischen Traum, Wirklichkeit und Wahn verschwimmen, als Malek in einem Schlaflabor die enigmatische Jonka trifft – und für die ist das Labyrinth kein Traum, sondern bitterster Ernst … Meinen Nano 2022 habe ich mit diesem Buch gewonnen, nur um ohne Plot dazustehen und seit 2023 kein Wort mehr daran geschrieben zu haben. Für 2025 hoffe ich auf neue Ideen und eine Ahnung, was es mit den Dres. Holquin und Breda auf sich hat. Und funkt es zwischen Malek und Jevan? Werden sich Jonka und Gilit wiedersehen? Auf ins Labyrinth!
Ein Lied aus Glas
Genre: Clockworkpunk
Ist die Welt nicht schön? Oben dreht sich ein Himmel aus buntem Glas und taucht die ganze Welt in farbiges Licht – damit die Animi, wandelnde Schatten, die Menschen den Verstand rauben, sichtbar werden und von den auf allen Dächern lauernden Jägern erschossen werden können. Und gut, manchmal macht auch jemand Fehler und erschießt versehentlich einen Menschen, aber das muss man in Kauf nehmen, wenn das Wohl der Menschheit auf dem Spiel steht! Jossi Zalkin, Dieb und Jäger wider Willen, will eigentlich „nur“ den Himmelsschlüssel stehlen, um dem Treiben der Jäger ein Ende zu setzen – stattdessen hat er plötzlich mit eine entführte Göttin am Hals und das Messingmädchen Lala, das seine ganz eigene Agenda verfolgt … Inzwischen weiß ich, dass das wohl eine Trilogie wird. Aber seit dem gewonnenen Nano 2018 liegt dieses Buch auf Eis. 2025 hoffe ich, endlich wieder in die Geschichte reinzukommen.
Marigold (Percy Jessup III)
Genre: 1920’er Geistergeschichte
Die sechzehnjährige Marigold Templeton hat ihre ganze Familie – ihre Eltern, ihre fünf Geschwister, zwei Cousinen sowie Onkel und Tante – an eine geheimnisvolle Krankheit verloren. Fast noch schlimmer ist, dass die Ärzte, auch wenn sie selbst gesund scheint, sie für die Trägerin der Krankheit halten, und sie den Rest ihres Lebens in Abgeschiedenheit verbringen muss, einesperrt auf dem Landsitz ihres letzten noch lebenden Verwandten. Von der lebenden Welt durch OP-Masken und Wandschirme getrennt, trifft sie die Geister ihrer Geschwister und Eltern und zieht daraus neue Lebensfreude – doch sie ahnt nicht, dass diese Geister mitnichten die Geister ihrer Familie sind, sondern vielmehr die Dämonen, die sie getötet haben, die Marigold für sich alleine haben und sich an ihren Gefühlen laben wollen. Als der verkorkste Geisterfotograf Percy sein Herz an Marigold verliert und sie aus dem Bann der Geister befreien will, nimmt die Katastrophe ihren Lauf … An der Percy-Reihe habe ich schon lange nicht mehr gearbeitet. Wird langsam mal wieder Zeit!
Tinte und Rauch
Genre: Urban Fantasy Gaslight Thriller
Im London der 1890er leiden verbannte Feen unter Rauch, Ruß und ihren menschlichen Wirtskörpern. Leroc, ehemals Nachtfeder von der Rabengarde, stolpert über eine übel zugerichtete Leiche und hängt gleich tiefer drin, als ihm lieb ist – ein Nachtmahr geht um in St. Giles Rookery, ein böser Traum, und die Spuren fühen zum Aschehof, jenem Bund abtrünniger Feen, mit denen sich Nachtfeder folgenschwer eingelassen hat. Wie gut, dass er in einer Opiumhöhle arbeitet, wo ihm wenigstens die schönen Träume freihaus geliefert werden und er in dem schwindsüchtigen Dichter Lucian mehr als nur Zerstreuung findet. Aber auch Lucian ist nicht, was er scheint – und nicht einmal mehr lebendig … An meinem zweiten Nano-Roman von 2018 schreibe ich sporadisch weiter, wenn mir gerade danach ist. Er hat keine hohe Priorität, aber dafür um so mehr Blut.
Wie Haut so kalt
Genre: Contemporary Fantasy
Eine Jugendstrafe verhindert, dass Varda na Kavret der Familientradition folgen und als Mnemomant vor Gericht die Erinnerugen von Angeklagten auslesen darf. Stattdessen findet er mit seiner Gabe Arbeit im Bestattungswesen: Dort wird den Toten ihre Lebensgeschichte auf den Leib tätowiert, damit man im Totenreich weiß, wer sie waren, und die Unbekannten, Namenlosen landen dann bei Varda. Doch die Erinnerungen der Toten sind schwere Kost, und als dann auch noch die Kriminalpolizei seine Hilfe will, einen Serienmörder zu finden, droht Varda unter der Belastung zusammenzubrechen. Und auch die Geheimnisse seiner Familie meinen, es ist an der Zeit, sie aufzuklären … In diesem Buch passiert viel, und das wenigste davon ist geplant. Varda ist herrlich kaputt, das Buch ist es nicht, aber 2023 bin ich nur minimal damit vorangekommen und 2024 gar nicht. 2025 soll es endlich fertig werden.
Bücher in Planung
Bücher in Wartestellung – Sachen, an denen ich noch gar nicht oder noch nie richtig gearbeitet habe und die ich doch irgendwann mal schreiben möchte:
Alibi für einen Geist
Genre: Kriminalgroteske
Alison Ellisson möchte ihren Namen gerne auf einem Buchcover lesen. Orion West bevorzugt es, wenn man ihn für verrückt hält. Und den Toten im verschlossenen Raum kann nur ein Geist auf dem Gewissen haben. Bloß, wenn der Geist ein Alibi hat, wer war es dann? Wenn ich in die Vergangenheit reisen will, komme ich um dieses Buch nicht herum: Ein Amalgam aus zwei Krimireihen meiner Jugend und einem Roman, der fast dreihundert Seiten lang wurde, ohne mir seinen Mörder zu verraten, um mehr als dreißig Jahre nach seinem großen Scheitern endlich eine Krimiautorin aus mir zu machen. Und dass ich immer noch nicht weiß, wer es war oder wie, gedenke ich diesmal zu meinem Vorteil zu nutzen.
Eine Flöte aus Eis
Genre: High Fantasy
Ein Buch, von dem ich nicht erwartet hätte, es jemals wieder auf einer To-Do-Liste zu sehen, ist mein erster fertiger Roman. 1997 war das, und mein ganzer Stolz. Aber das Buch hat zu viele zu gravierende strukturelle Schwächen, kombiniert mit einer Idee, die ich immer noch liebe. Also fange ich nochmal von vorn an. Stelle die Charaktere neu auf, baue den Plot um, lasse keinen Stein auf dem anderen. Es ist ein Versuch – ich muss schauen, wie meine Visionen von damals mit meinem Können von heute interagieren. Aber ich habe nichts zu verlieren. Wenn das neue Projekt scheitert, bleibt mir immer noch der alte Roman. Vier magische Instrumente warten darauf, gefunden zu werden, und eine alte Liebe von mir erwacht aufs Neue.
Klagende Flamme
Genre: High Fantasy
Geplant ist die Wiedergeburt eines halben Romans von 2004 – für die ich erstmal alles, was ich habe, in die Tonne kloppe, nicht nur den eigentlichen Text, sondern auch Plot und Hauptfiguren. Weil man 2025 nicht eine tolle, pseudo-afrikanische Welt entwirft mit einer wirklich schönen Mythologie, und dann zwei weiße Kolonialistensöhne dazu bestimmt, die Probleme der einheimischen Götter zu lösen. Nichts für ungut, Byron und Jarvis, aber ich habe beschlossen, dass meine Welt keine Kolonialherren braucht, und ihr habt in dieser Geschichte nichts mehr verloren. Lharkan und Telya schaffen das auch ohne euch. Ich habe nicht wirklich viel Plot, aber meiner Agentin gefiel das Potenzial der Geschichte, und dann schaue ich mal, wie gut sich das in Version 2 so schreiben lässt.
Der Koboldköder
Genre: Kinderbuch 8+
Als Mirla statt des gewünschten qualmenden und stinkenden Chemiebaukasten nur eine Puppe zu Weihnachten bekommt, ist sie enttäuscht – aber dann hört sie von Kobolden, die Kinder stehlen und dafür Koboldskinder zurücklassen, und Das! Muss! Sie! Haben! So beschwört sie die Kobolde, und wirklich, die verschwinden mit der Puppe und lassen dafür Koboldmädchen Schrattna zurück, die bereit ist, mit Mirla allerhand Unsinn anustellen. Bloß merken die Kobolde schnell, dass sie übers Ohr gehauen worden sind. Sie wollen Schrattna zurückholen – aber so schnell haben sie ihre Rechnung nicht ohne Mirla und Schrattna gemacht! – Den Anfang dieser Geschichte habe ich 2011 geschrieben, damals wollte ich an der Ausschreibung »Der kleine Goblin« teilnehmen, bin aber nie über das erste Kapitel hinausgekommen. Jetzt habe ich Lust bekommen, mich nochmal dieser coolen Geschichte, »Labyrinth« meets »Koboldchroniken«, zu widmen.
Die Pfennigfüchse
Genre: Kinderbuch-Serie 10+
»Schreib doch mal was mit einer Kinderbande!«, sagte meine Agentin. »Sowas wie ‚Der Herr der Diebe’«. Und da stand ich, hatte den ‚Herrn der Diebe‘ noch nicht mal gelesen, und hatte keine Idee. Bis sie mich ansprang: Eine Kinderbande, die mithilfe von Kleingeld durch die Zeit reisen können, jeweils in das Jahr, in dem eine Münze geprägt worden ist. Die Geschwister Ren, Franja und Rada stammen aus einer dystopischen Zukunft und werden von ihren Eltern in die Vergangenheit evakuiert, wo sie dann auf sich allein gestellt sind. Nach Radas Verschwinden nimmt sich eine Bande der beiden anderen an, und schon bald springen alle munter durch die Vergangenheit ihrer an Prag angelehnten Stadt. Nur, dass man beim Zeitreisen besser vorsichtig sein soll, das hat sich zu den Kindern noch nicht rumgesprochen …
Ich plane das als Serie und will 2025, vielleicht, den ersten Band in Angriff nehmen.