Mein neuer Roman, Die Spiegel von Kettlewood Hall, erscheint im April, und nachdem ich monatelang stillhalten musste, darf ich das Cover jetzt endlich stolz herzeigen. Auch in den verschienen Onlineshops ist das Buch jetzt gelistet und vorbestellbar – wenn man es findet, heißt das. Denn zumindest bei Amazon gibt es da ein Problem: meinen Namen.
Ich bin daran gewöhnt, dass Menschen meinen Namen falsch schreiben, falsch aussprechen, oder beides. Im Laufe meines Lebens habe ich jede Variation von Ilisch, Illisch, Illich, Illitsch, Ilic, erlebt. Einmal bekam ich ungefragt einen neuen Sozialversicherungausweis auf den Namen Llisch zugeschickt und sollte dann nachweisen, dass ich nicht wirklich so hieße (wobei meine Frage, wie sie dann ohne Nachweis meinen Namen ändern konnten, unbeantwortet blieb). Als mein erstes Buch herauskam, habe ich mich gefragt, wie schlau es ist, unter einem Namen zu veröffentlichen, den so viele Leute falsch schreiben, aber es ist mein Name, ich heiße gerne so, und wenn es eine Möglichkeit ist, ihn mit seiner richtigen Schreibweise bekanntzumachen, dann ist das Veröffentlichen von hoffentlich-bald-Bestsellern genau der richtige Weg. Ich konnte nicht ahnen, dass nicht falsche Schreibweisen mein Problem werden würden, sondern richtige.
Sucht man bei Amazon nach »Maja Ilisch Spiegel von Kettlewood Hall«, landet man auf der Detailseite, auf der man das Buch vorbestellen kann. Auch mit »Maja Ilisch« kommen meine Bücher – Kettlewood und Das Puppenzimmer, nur das vergriffene Geigenzauber ist, als hätte es niemals existiert, nicht auffindbar. Das Problem ist, wenn Leser nur nach meinem Nachnamen geben. Soll ja vorkommen. Ich suche oft nur mit Nachnamen, vor allem, wenn der Autor nicht nur Smith oder Müller heißt. Sucht man auf Amazon nach »Ilisch«, findet man nicht mich. Man findet nicht die historischen Abhandlungen meiner Onkel oder das Bärenmacherbuch meiner Mutter. Man findet »Best Irish Pub Songs«. Und »50 Must-Have St. Patrick’s Day Favorites: Irish Pub Songs & more«. Und »50 Irish Classic Folk Songs«. Richtig. Wer nach meinem Namen sucht, ist offenbar zu doof, um das Wort »Irisch« zu buchstabieren. Und das muss Amazon korrigieren. Ohne zu fragen.
Etwas versteckt findet sich der Hinweis »Ergebnisse für irish werden angezeigt.Alternativ nach ilisch suchen«. Und so nett es sein mag, eine Option für Kunden, die sich vertippt haben, anzubieten, ist es ärgerlich, wenn der Vertipper automatisch angenommen wird, auch wenn die Kunden in Wirklichkeit nach meinem richtig geschriebenen Namen gesucht haben. Ich will dieses Buch verkaufen. Ich mag irische Musik, ich gönne auch meinen Lesern CDs mit »Whisky in the jar« und anderen Liedern – aber wer mein Buch haben will, oder generell sehen will, was ich so geschrieben habe, der soll auch meine Bücher finden können. Und nicht autokorrigiert werden, wo kein Fehler vorliegt.Ich habe jetzt von Amazon Author Central aus den Kundendienst angeschrieben und mein Problem geschildert. Ich weiß jetzt schon, dass es zu nichts führen wird. Wahrscheinlich werden sie die Sache noch nicht einmal nachvollziehen können. Aber es ist mein Name. Und ich werde um ihn kämpfen.