Ich, Oberzahlenknecht von eigenen Gnaden und Peitschenschwinger im T12, habe mir eine Woche Statistikauszeit verdonnert, weil ich den Gedanke an die Zahlen nicht mehr ertragen habe. Ich war es so leid, mir jeden Tag den Arsch abzuschreiben und trotzdem immer nur am Ende der Statistik mitzuspielen, weil mein Ziel einfach viel zu hoch ist und ich prozentual nur kleine Brötchen backe. Daß das so demotivierend sein könnte, hätte ich nie erwartet, aber ich bin ja selbst schuld, was will ich auch 500.000 Wörter schreiben? Ich denke, heute abend werde ich meinen Wordcount wieder aktualisieren und ab morgen wieder Statistik machen, damit ich den Rest der Gruppe nicht mehr länger hängen lasse, aber das mußte einfach mal sein.
Und dann geht es nun wieder mal auf ein Buchfinale zu, huzzah! Ich bin gespannt, wie oft ich das in diesem Jahr noch sagen kann, ich will ja dieses Jahr den Hattrick schaffen, der 2010 nicht geklappt hat, und drei Romane fertigstellen. Jetzt geht es also auf das Ende zu beim Gefälschten Siegel. Das ist natürlich halb geschummelt, weil ich beschlossen habe, eine Trilogie aus dem Ganzen zu machen und dadurch das Ende natürlich viel schneller erreicht ist, aber eine Länge von knapp über 500 Seiten ist ganz okay für ein Buch, da muß ich mich nicht schämen, denke ich. Es wird nochmal dramatisch zum Ende hin, es wird gekämpft und so, und mein Hauptproblem bin wieder mal ich selbst mit der Struktur, die ich mir aufgedrückt habe.
In der Gauklerinsel waren es Teile, die immer fünf Kapitel haben mußten, hier ist er der Wechsel der Perspektive von Kapitel zu Kapitel. Ich habe verschiedene Szenen, die unbedingt aus der Sicht des Kämpfers Lorcan erzählt werden müssen, aber zuviel sind für ein Kapitel, ich muß also etwas aus anderer Sicht dazwischenschalten. Was sich aber bis jetzt ganz positiv auswirkt, endlich darf z.B. die Magierin mal Gefühle zeigen und Tymur seine bedrohliche Seite etwas weiter herausarbeiten, nur daß mir Kevron dabei nicht durchs Getriebe rutscht, wenn der plötzlich drei Kapitel lang keine Perspektive mehr hat… Ich fühle mich wie ein Jongleur und muß jeden Tag aufs Neue überlegen, was ich denn jetzt wieder schreiben werde, aber es klappt doch ganz gut.
Als nächstes darf ich also einen Kampf choreographieren, nicht meine starke Seite, aber wenn ich schon einen Kämpfer zur Hauptfigur mache, muß der auch ab und an mal was zum Kämpfen haben. Der (ehemalige) Steinerne Wächter darf gegen eine ganze Gruppe Steinerner Kämpfer antreten, was per se eine Aussichtlose Geschichte ist, denn die Steinernen bilden im Kampf eine Einheit, die nicht durchbrochen werden kann, und ein einzelner Gegner hat da nicht viel zu melden. Ich habe aber die Prophezeiung aufgestellt, daß nur »der Stein den Stein besiegen« kann, und jetzt erwarten alle bis auf Lorcan, daß Lorcan da gewinnen kann und muß. Und, Triumph! Tusch! Tata!, ich weiß auch schon, wie. Aber ich verrate es hier nicht, weil ich zu stolz auf die Idee bin, um sie hier im Blog verheizen zu wollen. Einfach wird das Schreiben davon nicht, aber wenigstens habe ich den Plot und eine nette Wendung.
Ob ich das Buch noch bis zum Monatsende fertigbekomme? Wünschenswert wäre es. Denn für April stehen mir schon zwei neue Projekte ins Haus: Auf der einen Seite mein allererstes Fernsehserienkonzept, mit dem ich in einem Wettbewerb reich werden will, und auf der anderen Seite will ich doch endlich meine Koboldsgeschichte für den Arkanum-Verlag fertigschreiben, um endlich mal wieder an einer Ausschreibung teilzunehmen. Und dann kann ich mich endlich daran machen, den zweiten Teil der Fälscher zu Plotten, ziemlich genau ein Jahr, nachdem ich mit dem ersten Teil angefangen habe. Viel zu tun in diesem T12. Aber ich schaffe das.