Wie ich schon sagte, brauche ich eine Elomaran-Pause. Auch wenn mir das siebte Kapitel im Moment ganz gut gefällt und die Arbeit nicht schlecht von der Hand geht – Dannen ist doch recht pflegeleicht, und auch das Kriegsgetümmel habe ich jetzt erstmal hinter mir gelassen. Aber ich sehne mich danach, etwas anderes zu machen, und ich würde tatsächlich gerne mal wieder ganz klassische Fantasy schreiben. Richtig untrendige Sword-and-Sorcery-Geschichte, wie ich sie früher in Stapeln verschlungen habe. Und heute kam mir dann auch in den Kopf, was ich gerne schreiben würde: Das Gefälschte Siegel.
Wer dieses Blog seit Anfang an verfolgt, also jetzt seit vier Jahren, dem wird dieser Titel bekannt vorkommen. Damals plante ich einen Genremix mit Namen Die Welt in der Wühlkiste, in dem eine Buchhändlerin in einen Fantasyroman versetzt wird. Das hat nicht geklappt. Meine Heldin machte keinen Spaß, und die schöne Hintergrundgeschichte konnte ich nur mit zynischem Auge nacherzählen, wodurch zu vieles verlorengegangen ist. Nach ganzen elf Seiten habe ich das Projekt zu Grabe getragen. Und das war es dann, für die nächsten vier Jahre.
Aber ganz ehrlich? Die Idee war nicht schlecht, ich meine die Idee des Buches im Buch. Klassisch, aber nicht abgedroschen. Eine Grundidee, aus der man viel machen kann, ganz klassisch, ohne Vampire, ohne Engel. Dafür mit einem bösen Erzirgendwas, der endlich einen Namen braucht, weil der Arbeitsname Gunnar dann doch zu flapsig klingt, mit drei tapferen Helden, die ihre kleinen und großen Geheimnisse und Probleme haben, das ganze vor einem bezaubernden Pseudorenaissancehintergrund, mit einer Welt, die ich mir noch ausdenken darf, ohne mir zuviel Arbeit machen zu müssen…
Hier nochmal der Plot im Schnelldurchlauf: Der Dämon Gunnar ist tot, besiegt vor tausend Jahren, gebannt in magische Runen auf einem Pergament, das man aus seiner eigenen Haut gemacht hat, das Ganze versiegelt, bis jemand feststellt, es ist nicht mehr das ursprüngliche Siegel. Drei tapfere Helden – die weiße Zauberin Enid, ein noch namenloser Schwertmeister und der sanftmütige Diplomat Prinz Tymur Damarel – werden ausgeschickt, herauiszufinden, ob der Dämon noch im Pergament sitzt oder längst wieder sein Unwesen treibt. Es hilft dem Plot, daß Tymur nebenbei ein ausgebildeter Assassine bist, und ich werde viel Spaß mit der klassischen Konstellation haben – gebt mir nur ein paar Tage, dann habe ich auch mehr Handlung und weniger Blah.
Ach, ich will das schreiben, so gerne schreiben… Aber ich ahne, ich werde mich dann doch der Pflicht beugen und an Falkenwinter weiterarbeiten.