Es ist schon traurig genug, daß der Nanowrimo im November stattfindet und nicht im Oktober, wo man immerhin einen ganzen Tag mehr zur Verfügung hätte. Ein Tag mehr oder weniger, das macht schon etwas aus. Aber für mich gelten jetzt neue Regeln, und die sind noch viel härter. Für mich hat der November nämlich plötzlich nur noch neunundzwanzig Tage. Und das, nachdem ich achtzehn Tage lang so gewirtschaftet habe, als wären es dreißig. Jetzt muß ich Gas geben und auf den letzten elf Tagen durchstarten, um einen Tag früher fertig zu sein als alle anderen.
Und wie kommt es zu dieser rätselhaften Monatsschrumpfung? Zeitverschiebung? Umstellung auf die Winterzeit? Natürlich nicht. Die Antwort heißt »Erstes Dezemberwochenende«. Schon seit Anfang Oktober weiß ich, daß ich am ersten Dezemberwochenende zusammen mit meinem Freund nach Offenburg fahre, um mit zwei guten Freundinnen unsere jährliche D&D-Runde zu spielen. Erst im Dezember, natürlich, damit ich unbehelligt den ganzen November über schreiben kann.
Und weil das Kind [ich] nicht in der Lage ist, in einen Kalender zu schauen, ging ich natürlich davon aus, daß sich das erste Wochenende schön im Dezember befindet, am besten irgendwie mittig, und nicht ganz am Rand. Der Freitag des ersten Dezemberwochenendes ist kein Dezembertag. Er ist der 30. November. Nie und nimmer kann ich an diesem Tag 600 Kilometer Autobahn zurücklegen, zwar mit Laptop, aber ohne Internet, und dabei 1.667 Wörter schreiben. Und selbst wenn das mit dem Schreiben noch klappen würde – es ist nicht garantiert, Staus vorbehalten, daß wir vor Mitternacht unser Ziel erreichen.
Für mich hat der November nur noch neunundzwanzig Tage. Schluck. Aber besser ich weiß das jetzt – als am Neunundzwanzigsten.