Mein Name ist Ilisch, die unsterbliche Zauberin in der Neraval-Sage heißt Ililiané – da kann man leicht auf die Idee kommen, dass sie so etwas wie mein Alter Ego ist. Aber das stimmt nicht. Ililiané ist meine Rache.
Ich habe doch eigentlich einen einfachen Namen. Nur sechs Buchstaben, auf Russisch sogar nur vier, weil das sch ein eigener Buchstabe ist – easy peasy, sollte man meinen. Da haben es Kollegen von mir viel schwerer – meine Autorenfreundin Sabrina Železný schreibt sich mit zwei Sonderzeichen, die man nicht so einfach auf der Tastatur findet, und die arme Lisa Dröttboom hat mit Doppelvokal und -konsonant so viel Falschschreibpotenzial, dass die Leute, wo sie schon mal dabei sind, auch noch gleich ihren Vornamen verhunzen. Aber Ilisch, kann man da viel falschmachen? Spoiler: Man kann.
Der Name Ilisch hat deutschpolnische Wurzeln – meine ahnenforschenden Eltern vermuten, dass er auf das polnische Wort ulica, Straße, zurückgeht. Es ist kein besonders häufiger Name, gelinde gesagt – ein paar Dutzend Namensträger finden sich in Deutschland, und die sind alle mehr oder weniger mit mir verwandt. Und sie alle, wie ich auch, haben ein Problem: Die Leute schreiben den Namen ganz selbstverständlich mit Doppel-L und machen Illisch draus.… Weiterlesen