Heute war ich zum ersten Mal seit langem wieder draußen unterwegs – zum Engel gucken. Das heißt, ich war auf dem Friedhof, um mir Inspiration zu holen und Fotos zu machen. Ich fotographiere unheimlich gerne auf Friedhöfen, zum einen, weil die Ziele da schön stillhalten und nicht wackeln, während man die Kamera optimal ausrichtet, und zum anderen, weil ich einfach Friedhöfe unheimlich gerne mag. Ich habe Friedhofsengel erst belacht, dann bewundert, lange bevor ich angefangen habe, an den Elomaran zu schreiben – anfangs war das so ein Triumph, am Leben zu sein, während dort all die steinreichen Leute zwar einen Engel mit vier Meter hoher Stele auf ihrem Grab stehen haben, aber dafür tot sind. Der Schönheit dieser ganz besonderen Kunstform, der kühlen Ästhetik konnte ich mich aber von Anfang an nicht entziehen. Mit vierzehn habe ich angefangen, Engel auf Friedhöfen zu fotographieren und damit das Fundament für die Chroniken der Elomaran zu legen
Dabei war ich vor allem auf einem Friedhof aktiv: Dem alten Kölner Zentralfriedhof Melaten. Viele Filme habe ich dort über die Jahre verschossen, viele schöne Bilder gemacht, und wenn ich mal einen Scanner habe, werde ich eine schöne Webseite dazu ins Netz stellen – vorher nicht, denn ich fotographiere immer analog und habe meine Bilder auf dem Papier am liebsten.… Weiterlesen