Wieder einmal ist es soweit, die Arbeit an einem Roman neigt sich dem Ende zu, aber statt dass ich meiner üblichen Buchschlusspanik verfalle und jammere, dass ich meine liebgewordenen Helden verlassen muss, zeige ich mich vor allem unentschlossen. Ich habe noch vier Tage lang zu schreiben, dann bin ich fertig, und eigentlich sollte ich genau wissen, was ich da zu schreiben habe. Aber genau an einer entscheidenden Stelle war ich bis zuletzt unentschlossen: Gibt es ein Happyend, oder gibt es keines? Natürlich, das Wort ‚Happyend‘ ist bei den Mohnkindern so oder so falsch gewählt. Es ändert nichts mehr daran, dass ein kleines Mädchen tot ist und nicht mehr ins Leben zurückgeholt werden kann, egal wie ich mich entscheide. Die Happyend-Frage betrifft in diesem Fall nur das überlebende Mädchen, Laurel. Wird sie lernen, mit dem Tod der Zwillingsschwester zu leben und ein eigenständiges Leben zu führen? Oder lässt sie sich von Ivys Geist überzeugen, dass sie zusammengehören, für immer, und nimmt sich ihr eigenes Leben?
Der eine Schluss ist versöhnlich und hat einen positiven Ausblick, der andere kommt dafür bestimmt überraschender, und ich habe meine Leser immer schon gerne überrascht. Außerdem hatte ich seit der Flöte aus Eis kein trauriges Ende mehr – und das war 1997.… Weiterlesen