Der wiedergeborene Ring

Als ich die Webseite im Jahr 2000 online stellte – und mein innovativ minimalistisches Design wirklich noch sehr minimalistisch war, wie eine archivierte Version bezeugt – wollte ich auch gern einem Webring beitreten. Am liebsten einem, der sich speziell mit Engeln befaßte. Ich suchte und suchte – auch darin bin ich heute besser, und Google war noch nicht so bekannt – und fand nichts. Kein Webring für Engel? Das durfte nicht sein. Also gründete ich einen, 2001, als es endlich die zweite Engelsseite in meinem Bekanntenkreis gab, denn ich wußte: Mit einer Seite allein wird das nichts.

Ich nannte ihn Ring der Engel. Auf den Namen bin ich heute noch stolz. Aber nach wie vor galt: Ich bin Autorin, keine Grafikerin. Und so brachte ich zwar ein Banner zustande, das sich mehr schlecht als recht in die von webring.de vorgefertigte Navigarion einpassen ließ, aber nicht wirklich viel hermachte. Aber immerhin, Leander baute die Navigation auf seiner Seite ein, und man konnte zwischen unseren Seiten navigieren.
Später begriff ich, daß ein Webring auch Regeln braucht, und stoppelte ein paar zusammen, klatschte das ganze eher lieblos auf eine Seite, und wunderte mich, warum sich nie irgend jemand bewarb. Oder, warum sich – wenn – nur ausgesprochen verkitsche Globesseiten anmeldeten, die ich vom urheberrechtlichen Standpunkt aus nicht mal mit der Kneifzange anpacken wollte.… Weiterlesen

Träume schön, Varyn!

Nachdem er seinen Eid geleistet hat, durfte Varyn sich wieder hinlegen, und er hat endlich seinen langerwarteten Traum träumen dürfen. Wie lange hatte ich das geplant! Wie sehr hatte ich mich darauf gefreut! Nun ist es also geschehen, und wie immer ist es ganz anders geworden als ursprünglich geplant. Und wie immer kann ich noch nicht sagen, ob ich mit der Szene in dieser Form zufrieden bin – dafür muß sie noch ein wenig sacken. Meistens denke ich so etwas wie: »Na ja, wenn ich sie abtippe, kann ich sie nochmal komplett überarbeiten« – und beim Abtippen: »Warum wollte ich das hier neu schreiben? Ist doch gut so!«

Gut so ist auch, daß damit ein weiteres Kapitel aus Varyns Leben endlich fertig geworden ist. Seit dem 7. September letzten Jahres hatte ich an diesem sechsten Kapitel gearbeitet – das bedeutet: Ich habe es in nur einem halben Jahr fertig bekommen! Und ich dachte, es wäre noch halbwegs schnell gegangen… Na toll – wie alt will ich denn werden, bis das Buch fertig habe? Immerhin liegt der Durchschnitt von Dämmervogel auf mehr als einem Kapitel pro Jahr. Seit 2001 arbeite ich daran – genau gesagt: Seit dem 11. März 2001, was bedeutet, daß Varyn bald seinen fünften Geburtstag feiern darf.… Weiterlesen

Wir leisten einen Eid

Lange lag die Geschichte wieder einmal brach, und das lag, wie üblich, an Varyn. Ach, daß der Junge es einem immer so schwer machen muß! Dauernd verliert er die Lust zu leben, läßt sich seitenweise durch die Handlung schleifen wie ein fleischgewordener Sandsack, es sei denn, man gibt ihm eine Gelegenheit, seinen Lebensüberdruss kundzutun, dann gibt es kein Halten mehr!

Aber nun kann ich freudig verkünden: Ich habe innerhalb von drei Tagen sieben Seiten geschrieben und werde am Ball bleiben. Varyn hat (bereits im Januar) angefangen, einen Eid zu schwören, und nun ist er endlich damit fertig. Es war offenbar ein langer Eid. Einer, der viele, viele Seiten währt, bis er endlich fertig ist.

Mir schlottern jetzt schon die Glieder bei der Vorstellung, was meine Leser zu diesem Überschwang sagen werden. Monica wird vermutlich wieder auf unser Lieblingsbuch, »Die Brautprinzessin« von William Goldman, anspielen mit den Worten: »An dieser Stelle hält Inigo einen sechseitigen Monolog an die Klippen« – nur, daß Varyn für seinen Eid eben nicht sechs Seiten braucht, sondern gleich acht. Plus Ankündigung.

Aber wir wollen uns mal nicht beschweren. Ich habe so lange nicht richtig an dem Buch weitergearbeitet – da ist es schon fast egal, wenn diese Szene bei der zweiten oder dritten Überarbeitung ersetzt wird durch einen Satz wie: »An dieser Stelle leistet Varyn einen achtseitigen Eid, in Zukunft das Saufen zu lassen.«… Weiterlesen

Ein neues Forum

Ich muß zwar zugeben, immer noch nicht an Dämmervogel weitergeschrieben zu haben – auch nicht an Die Welt in der Wühlkiste, fals das tröstet, dafür aber um so mehr an Klagende Flamme – und daß ich auch das fünfte Kapitel noch nicht zuende abgetippt habe. Aber dafür läuft das Forum jetzt mit neuer Software. Nicht mehr YaBB, sondern SMF. Nicht, daß es einen großen Unterschied machen würde. Von der Optik her sowieso nicht. Aber vor allem, weil sich ohnehin niemals jemand in diesem Forum aufhält.

Und so muß ich selbst gestehen: Das Portieren des Forums – einschließlich aller Mitglieder und Beiträge – auf die neue Software ist nicht zum Selbstzweck geschehen, sondern war mehr ein Betatest. Nämlich, um zu schauen, ob das mit dem Forum des Tintenzirkels ebenso leicht vonstatten gehen wird. Was es tat. Und das ist mein eigentlicher Verdienst für den heutigen Tag und der wahre Grund dafür, daß ich keine eine Zeile geschrieben habe.… Weiterlesen

Die Konkurrenzlage

Um es ganz offen zu sagen: Ich habe mehr als ein Eisen im Feuer. Ich arbeite nicht nur am »Elomaran-Zyklus«. Das heißt, obwohl ich seit Beginn des Jahres (der zufällig mit meiner neuen Arbeitslosigkeit zusammenfällt) einen Schreibplan habe – hundert Normzeilen am Tag – bedeutet daß nicht, daß ich jeden Tag an den Engeln weiterarbeite. Leider bedeutet es nicht einmal, daß ich jeden Tag an irgend etwas arbeite – aber ich will mich bessern. Immerhin sind seit Anfang des Jahres schon über zwanzig Seiten entstanden.
Und zwar an folgenden Geschichten:

»Dämmervogel« – was das ist, muß ich hier nicht mehr erklären. Es ist das Erste Buch Varyn, sozusagen. Und ich arbeite seit bald (im März) fünf Jahren daran. Und habe handschriftlich schon 143 Seiten.

»Klagende Flamme« – Ganz andere Geschichte. Auch Fantasy. Andere Welt. Ein Buch, für das ich mir größere Veröffentlichungschancen ausrechne, schon allein, weil es nicht so episch angelegt ist – und das darum auch nicht online zu finden ist. Ich will den klassischen weg mit diesem Buch gehen. Es ist eine Geschichte, in der ich viel mit Stil und Sprache experimentiere, und die mir derzeit sehr glatt von der Hand geht. Ich erzähle aus der Sicht von vier Jugendlichen – den zweieiigen Zwillingsbrüdern Byron und Jarvis Fadar, der Schamanin Lharkan und der Gauklerin Telya.… Weiterlesen

Liebes Tagebuch

Ich habe beschlossen, ein eigenes Blog für die Arbeit am Elomaran-Zyklus zu schreiben. Sozusagen ein Making-Of in Fortsetzungen. Da ich zur Zeit nur alle paar Monate ein Kapitel schreibe, aber zumindest jede Woche irgendwie an der Geschichte herumwurstele, ist das eine Möglichkeit, die Leser zumindest ein wenig zu unterhalten. Es ist schon schwer, ein Epos zu schreiben…

Jetzt ist es Februar, und wie jedes Jahr im Februar überkommt mich melancholische Panik. Schon wieder ein Jahr um? Schon wieder bald der Elfte, und so wenig neues? Dann stürze ich mich in dramatische Übersprunghandlungen, um über meine Faulheit hinwegzutäuschen. Letztes Jahr habe ich der Seite ein völlig neues Design verpaßt. Nun muß es also ein Blog sein – als ob ich nicht schon ein Blog hätte! Und als ob ich es schaffen würde, das regelmäßig zu pflegen!

Nein, sage ich mir, diesmal ist es anders, das erste Blog ist zu allgemein gehalten, hier dagegen geht es um die Elomaran, und von denen kann ich stundenlang erzählen… Nur nicht täglich stundenlang schreiben, was wohl das Hauptproblem ist. Aber immerhin: Dieses Jahr sind schon ein paar neue Seiten entstanden, drei davon in den letzten Tagen – es ist also nicht Hopfen und Malz verloren. Und ich habe das erklärte Ziel, bis zum Elften zumindendest das Fünfte Kapitel, das seit November fertig ist, auf die Seite zu bringen.… Weiterlesen