Nachdem ich Ende Juli erfahren habe, dass ich nicht nur auf der Shortlist beim Phantastikpreis der Stadt Wetzlar stehe, sondern den Preis sogar allen Ernstes gewonnen habe, war es jetzt so weit – ich bin nach Wetzlar gefahren, und ich habe den Preis in Empfang genommen. Das klingt toll, und war das auch. Aber mein innerer Saboteur hat mir die Zeit von Juli bis jetzt schwerer gemacht, als ich es ihm lieber gegönnt hätte. Am Anfang war es eigentlich noch einfach: Da hatte ich verstanden, und das auch realisiert, dass ich wirklich diesen Preis gewonnen habe.
Aber dann, mit jedem Tag, der zwischen der Mail, die ich von der Stadt Wetzlar bekommen hatte, und der eigentlichen Preisverleihung lag, wurde das Ganze immer unwirklicher für mich. Diese fiese kleine Stimme in mir meldete sich wieder, und sie meinte nicht nur, dass mir doch überhaupt kein Preis zustünde – sie meinte auch, dass ich mir das Ganze nur eingebildet hätte. Dass ich den Phantastikpreis überhaupt nicht gewonnen hätte. Und ich bald eine entschuldigende Mail bekommen würde, die dieses Missverständnis aufklären sollte. Denn was sollte es anderes sein als ein großer peinlicher Irrtum?
Wirklich, Depressionen sind ein Arschloch, ich kann das nicht anders sagen.… Weiterlesen