Es gibt Bücher, die schreibe ich in einem Rutsch runter, wie »Die gehörnte Prinzessin« oder »Geigenzauber«. Es gibt Bücher, die verbringen ein paar Jahre in Arbeit und liegen dann noch mal auf der Halde, bis ich einen Schluss für sie zustandegebracht habe. Und dann gibt es Bücher, die werden und werden nicht fertig, auch nach über zehn Jahren nicht, und lassen einen doch nicht los. So ein Buch ist »Lichtland«.
Es ist ein bemerkenswertes Buch. Eines, das im Gedächtnis bleibt. Noch Jahre, nachdem ich schon längst nicht mehr aktiv an dem Buch schrieb, fragte meine Mutter danach. Nicht, ob ich noch daran arbeitete – sondern um sicherzustellen, dass ich es nicht tat. Wenn ich ihr von einer neuen Idee erzählen wollte, kam mit gewisser Wahrscheinlichkeit ein »Aber an dieser Licht-und-Dunkel-Geschichte schreibst du nicht mehr, nein?« Und dann war sie erleichtert, wenn ich das bestätigte. Ich freue mich, wenn meiner Mutter meine Bücher gefallen, und ich halte wirklich große Stücke auf ihre Kritik. Aber ich würde jetzt nicht so weit gehen, zu sagen, dass ich nur für sie schriebe. Oder dass es ein Todesurteil ist, wenn sie einmal ein Buch von mir nicht mag. Denn so wenig das Konzept von »Lichtland« meine Mutter überzeugen konnte, so sehr liebe ich das Buch und seine Figuren.… Weiterlesen