Dass ich ein leidenschaftlicher Computerspieler bin, ist ja kein Geheimnis – während ich meinen Laptop fast ausschließlilch zum Schreiben benutze, ist der große Rechner mehr ein Spiel- denn ein Arbeitszeug. Aber während ich schon viele Nächte in meinem Leben durchgezockt habe, vorzugsweise mit Diablo II oder World of Warcraft, ist es mir noch nie im Leben passiert, dass ein Computerspiel die Kontrolle über mein Leben übernommen hätte – niemals, bis jetzt. Schuld ist ein Rollenspiel mit Namen Dragon Age: Origins. Normalerweise finde ich die Bezeichnung »Rollenspiel« für ein PC-Spiel vermessen: Ich bin als Pen-and-Paper-Rollenspielerin gewöhnt, Handlungsfreiheit zu haben, eigene Entscheidungen zu treffen, mit anderen zu interagieren und die Persönlichkeit meines Charakters prägen zu können, während ich am PC nur mit Glück das Aussehen des Helden verändern kann oder sehr vage Entscheidungen treffen, die wenig Auswirkungen auf den Ausgang des Spieles haben. Es ist einfach zu viel vorgegeben, als dass ich mich frei bewegen und entfalten könnte.
Auch Dragon Age hat einen Plot, in dem ziemlich viel vorgegeben ist, man kann sich nicht dafür entscheiden, den Erzdämon zum Teufel zu schicken und sich lieber als Schneider zur Ruhe zu setzen, und doch hat man mehr Möglichkeiten, das Spiel zu prägen als anderswo.… Weiterlesen