Acht Kostbarkeiten

Die Zahl Acht hat eine besondere Bedeutung – auf der Scheibenwelt ist sie die Zahl der Magie, für Programmierer hat sie als zwei hoch drei wichtige Aufgaben im binären System, und bei den Elomaran ist sie ganz besonders wichtig, schließlich gibt es acht Engel, und darum ist die Zahl acht auch die heiligste aller Zahlen. Gut, wir wissen längst, daß das mit »genau acht Engel« nicht wirklich stimmt, aber heilig bleibt heilig. Und so trifft es sich ganz besonders gut, daß die Chroniken der Elomaran heute ihren achten Geburtstag feiern.

Ich werde jetzt nicht zum hundersten Mal die Geschichte wiederkäuen, wie ich in Köln in der Straßenbahn saß und auf Höhe der Haltestelle Barbarossaplatz anfing, die ersten Worte zu schreiben -aber ich feiere trotzdem. Denn der Zufall will es, daß es nicht nur acht Jahre sind und acht Engel, sondern ich außerdem inzwischen den achten Collegeblock fülle (genau genommen den siebten und achten Collegeblock, denn ich schreibe schließlich an zwei Büchern gleichzeitig. Also dreimal acht an einem Tag – das ist ein paar feierliche Worte wert. Und hier sind sie: Herzlichen Glückwunsch! Die Autorin gratuliert ihren Chroniken der Elomaran zum achten Geburtstag!… Weiterlesen

Alles Salz der Erde

Ich glaube, ich schau zuviel Fernsehen. Was heißt glauben? Ich weiß das. Aber wenn ich mit Lichtland fertig bin, weiß es die ganze Welt, so schamlos, wie ich mich offenbar bei meinen Lieblingssendungen der letzten Zeit bediene. Ich mache ja keinen Hehl daraus, daß ich mich bei der Figur des Shen sehr habe von einem Animecharakter habe inspirieren lassen – dem Medizinhändler aus der Serie Mononoke (mit dem Film Prinzessin Mononoke nicht verwandt und nicht verschwägert). Immerhin, ich habe dessen totschickes Kopftuch ersetzt durch einen breitkrempigen Hut, und Shen hat seinen eigenen Charakter und auch seinen eigenen Kopf, und alle Szenen, in denen er bis jetzt aufgetreten ist, erwärmen mir schier das Herz. Seit Morren in Eine Flöte aus Eis hatte ich keinen Charakter von so ultimativer Coolness mehr. Ich genieße jeden Satz, den ich ihm in den Mund legen darf. Schade, daß er grundsätzlich nicht soviel redet…

Aber zurück zum Fernsehen. Mononoke kennt hierzulande ja keiner. Aber ich schau ja nicht nur Anime. Und daß ich jetzt die Halle der Hüter komplett mit Salz ausgestreut habe – eine zentimeterdicke Salzschicht, wozu kleckern, wenn man auch klotzen kann? – entstammt wohl der Tatsache, daß ich beim Schreiben Supernatural geschaut habe. Ja, so ein Laptop ist schon praktisch, man kann fernsehen und gleichzeitig arbeiten… Salz hilft gegen böse Geister und Dämonen, auch der obenerwähnte Medizinhändler schaufelt schon mal ein paar Kilo davon durch die Gegend, wenn es darum geht, einen Bannkreis zu ziehen.… Weiterlesen

Soll erfüllt, alles Mist

Ich habe mich ja irgendwie geschmeichelt gefühlt, daß mein „Blah“ es in diesem Blog zum geflügelten Wort gebracht hat – jeder weiß, was ich damit meine, und jeder verwendet es jetzt im gleichen Zusammenhang. Werden wir mal sehen, ob ich es nun wieder schaffe, das Wort des Tages zu prägen: Das Wort des Tages ist „Mist“. Gestern ging also der Nanowrimo los. Und wie sehr hatte ich mich auf den Tag gefreut! Der Prolog stand seit Tagen, wenn nicht Wochen, fertig in meinem Kopf – wie sehr brannte ich darauf, ihn endlich schreiben zu dürfen! Und auch das erste Kapitel hatte schon beachtliche Gestalt angenommen – ebenfalls in meinem Kopf. Ich konnte Zwiesprach mit Nomi halten und mich an der Planung seiner Abenteuer erfreuen, und nun habe ich den Prolog geschrieben und den Anfang des ersten Kapitels – und es gefällt mir überhaupt nicht. Es ist alles Mist.

Nomi entpuppte sich als Kotzbrocken, bevor auch nur die erste Seite rum war. Und Nomi ist noch das beste an dem ganzen Text! Seine Mutter manövrierte sich schon mit dem ersten Satz ins menschliche wie literarische Abseits. Zwei Bannmagier wurden, als sie auftraten und ich merkte, daß ich keine Namen für sie hatte, kurzerhand zum Ersten und Zweiten Wirker, was mir so rein gar nicht gefiel.… Weiterlesen

Der Rest ist Blah

Übermorgen geht es los, und Lichtland besteht noch zu weiten Teilen aus Blah. „Blah“ ist die Zusammenfassung von Plot, der noch nicht ausgearbeitet ist. Es ist eigentlich nicht schlimm. Ich habe eine Grundidee und genug Szenen im Kopf, um damit die ersten paar Tage lang hinzukommen, und solange ich immer eine ungeschriebene Szene habe, bin ich auf der sicheren Seite. Aber als ich vorgestern auf dem Tintenzirkeltreffen den Anwesenden meinen Plot erzählte, war der Blah-Anteil doch irgendwie beängstigend.

Lichtland spielt in einer Welt, in der Licht und Dunkel absolut sind. Es gibt helle und dunkle Länder, angeordnet wie auf einem Schachbrett. Helle Länder sind immer hell, dunkle Länder sind immer dunkel, und verfeindet sind sie sowieso. Was noch dadurch erschwert wird, daß die Sha-Ura, die Schwarzen Reiter aus den dunklen Ländern, Raubzüge veranstalten und Heranwachsende aus den hellen Ländern rauben. Nicht als Sklaven, sondern um ihnen mit magischen Ritualen die Seele aus dem Körper zu ziehen und in eine Glaskugel zu bannen – diese Irrlichter sind die einzigen dauerhaften Lichtquellen, die es dort gibt. Je länger eine Seele noch zu leben gehabt hätte, desto heller und länger wird das Irrlicht leuchten. Kein Zweifel, die Leute aus den Dunklen Ländern sind böse, böse, böse Schwarzmagier und sowieso alles rechte Schweinebacken.… Weiterlesen

Der November naht

Der Countdown zum Countdown läuft, noch eine knappe Woche bleiben für die Nano-Vorbereitungen, aber man kann nicht behaupten, daß ich jetzt ins überstürzte Rotieren käme. Anders als 2006: Da habe ich mich nämlich erst am 25. Oktober, also genau heute vor einem Jahr, überhaupt erst entschlossen, am Nano mitzumachen. Nicht, weil ich glaubte, das auch nur entfernt zu schaffen, sondern um in den Genuß der täglichen Cartoons von Debbie Ohi zu kommen, die ich vom Filken kenne und deren Autorencomic Will Write for Chocolate ich seit der Stunde Null lese. Aber ich habe es geschafft, auch ohne mir im Vorfeld ein Bein auszureißen, und jetzt hängt die Latte höher. Vielleicht zu hoch für mich. Darum habe ich Vorkehrungen getroffen.

Seit Beginn dieses Jahres weiß ich ja, was mich im November erwartet. Sorgsam habe ich vermieden, irgend einen Termin in diesen Monat zu legen. Habe Einladungen ausgeschlagen und den aktiven Dienst im Kirchenchor quittiert, um nicht wie im letzten Jahr drei kostbare Tage an das Verdi-Requiem zu verlieren (ich gebe zu, eigentlich waren es andere Gründe, aber das paßt so schön ins Konzept). Ich bin arbeitslos, schon das ganze Jahr über, schon das vergangene Jahr über, und natürlich würde ich gerne etwas finden, eine schöne Stelle als Bibliothekarin, aber, und dafür hoffte und betete ich seit August: Nicht ab November.… Weiterlesen

Ein Leser! Ein Leser! V

Ich freue mich ja nicht nur über jeden, der das Buch kauft – mehr noch freue ich mich über jeden, der das Buch liest. Und noch viel viel mehr freue ich mich dann über jeden, der sich nach erfolgreicher Lektüre bei mir meldet und mir Feedback zukommen läßt. Gestern habe ich ein Musterbeispiel solcher Rückmeldung bekommen, das ich niemandem vorenthalten möchte – und freundlicherweise hat mir die Verfasserin auch gestattet, daß ich es hier im Blog zitiere. Immerhin teilt sie mein Schicksal – Sophie Hollmann ist Autorin wie ich, unveröffentlichter als ich, und wenn es für sie einmal so weit ist, daß sie mit ihren Werken das Internet, den Markt oder Lulu.com stürmt, wollen wir ihr wünschen, daß sie dann ebenso meldefleißige Leser bekommt wie ich in ihr gewonnen habe.

Ich habe ein oder zwei Absätze aus ihrer E-Mail herausgekürzt – nicht, weil sie zu negativ waren (nein, der ganze negative Teil ist dringeblieben), sondern um dem ganzen den Briefcharakter zu nehmen. So ist es jetzt als Rezension zu lesen, und gelesen habe ich sie mit Freude. Hier ist sie also nun, bereit, mit der ganzen Welt geteilt zu werden. Ach ja, und da Sophie jetzt auch noch Schwanenkind bestellt hat, denke ich, es hat ihr unterm Strich offenbar wirklich ganz gut gefallen.

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Officeblüten

Wir haben ein neues Spiel im Tintenzirkelforum – Rechtschreibprüfung mit OpenOffice. Denn der dortige Rechtschreibthesaurus wird wirklich kreativ, wenn er ein Wort nicht kennt. Da wird schon mal aus einem Orkspäher ein Korsettnäher und aus einem Nekromanten ein Romantiker.
Ich habe den Vormittag damit verbracht, Tränen zu lachen, und beschlossen, das jetzt als neue Rubrik in diesem Blog einzuführen: Best of OpenOffice Rechtschreibprüfung. Wer zuhause mitlachen will, das Programm ist ansonsten wirklich toll und kostenlos hier herunterzuladen: OpenOffice.org. Den Anfang macht mal eine Sequenz aus dem Ersten Kapitel von Zornesbraut:

Seit mehr als vier Monaten saßen sie hier auf engstem Raum, traten sich gegenseitig auf die Füße und zerrten an einander Nerven. Phalanx, Anders, Ulrike, und – leider auch er – Eber von Salon, Tür an Tür im Gästehaus des ehemaligen Botschafters Labyrinth von Dank Sardine, mitten im katzenfreundlich bewaldeten Herzleiden von Indianern.

Im Tintenzirkel löse ich an dieser Stelle den ursprünglichen Text auf. Hier aber werde ich nun meinen Lesern selbst das Vergnügen überlassen zu raten, wer oder was sich hinter welchem Wort verbirgt…… Weiterlesen