Ein altes Versprechen

Heute will ich von Zita erzählen, und von dem Versprechen, das ich ihr damals gegeben habe. »Damals« ist inzwischen fast acht Jahre her, und Zita, die damals noch ein Mädchen war, ist längst eine junge Frau von Anfang zwanzig, und das ich das heute über sie sagen kann, ist eine Riesenmenge wert. Denn damals wäre Zita beinahe gestorben.

Sie abends war mit ihrem Fahrrad unterwegs, mit Wut im Bauch und im tarnfarbenen Parka ihrer großen Schwester – TheaEvanda, die später die Elomond-Schriftzeichen entwerfen sollte – als sie von einem Auto angefahren wurde. Ihr Fahrrad flog meterweit, und sie selbst auch, und als Thea die schlimme Nachricht über die Filk-Mailingliste schickte, sah es schlecht für Zita aus. Sie lag mit Schädel-Hirn-Trauma im künstlichen Koma, und es war fraglich, ob sie die nächsten Tage überleben würde.

Ich kannte Zita, als Musikern, als sehr lebendiges Mädchen, auf der FilkContinental im Jahr davor waren wir auf einem Zimmer, und ohne ihre Hilfe hätte ich meinen Auftritt dort kaum bewältigen können – und jetzt lag sie im Koma, vielleicht für immer… Ich war fassungslos. Wir waren es alle. Ich war Zita etwas schuldig, aber was sollte ich tun? Ich konnte sie nicht mal besuchen fahren, sie lag in Würzburg, ich wohnte in Köln – aber ich wollte sie retten, trotz alledem, so wie sie mich gerettet hatte.… Weiterlesen

Wusstet ihr schon …?

Ich habe beschlossen, eine neue wiederkehrende Rubrik in diesem Blog einzuführen: Wußtet ihr schon. Hier schmeiße ich jetzt ab und an ein paar Brocken Elomarangeschichte unters Volk, zu denen ich gerade keinen ganzen Beitrag schreiben mag. Das können Dinge sein, die ich schon früher mal erwähnt habe, oder Dinge, die außer mir keiner weiß – einfach als Auflockerungsübung, und um mir selbst zu zeigen, wie weit diese Geschichte in ihren mitlerweile neun Jahren schon gekommen ist. Also: Wußtet ihr schon, daß…

  • Halan in den ersten Entwürfen noch Harlan hieß, ich es aber geändert habe, weil es a) zu amerikanisch und b) zu männlich klang?
  • ich lange selbst keine Ahnung hatte, wer die Krone gestohlen hat, und letztlich nur den Vermutungen meiner Mutter gefolgt bin?
  • daß ich zur Auflockerung der allzu ernsten Geschichte einen gutaussehenden und munteren Burschen mit windumspielten sandfarbenem Haar in Engelsschatten einbauen wollte – sein Name war Janek…?
  • die Totenmagd Lyda anfangs die weibliche Hauptfigur und fester Bestandteil der Heldengruppe werden sollte?
  • Aralee bis zum Moment ihres ersten Auftretrens nur ein Name ohne Funktion war, den ich gerne in der Geschichte haben wollte – und erst nachdem ich sie ans Totenbett des Königs gesetzt hatte und sie irgendeinen Grund brauchte, warum sie dabei sein durfte, zu Alexanders Mutter wurde?
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Unter der Haube

Ein gutes Jahr, nachdem ich die Webseite komplett überholt und neugestaltet habe, war nun Zeit für die ersten größeren Nachbesserungsarbeiten. Dabei haben sich, wie bei mir üblich, wieder die allermeisten Änderungen im Quellcodebereich und von außen unsichtbar abgespielt – ich bin mit dem Design so glücklich, daß ich die Seite genau so aussehen haben will, aber wenn der Code noch schöner sein könnte, soll er das auch werden dürfen.

Ich habe ja auch meinen Stolz, und als ich im vergangenen Jahr die neugestaltete Webseite rumgezeigt habe und dafür viel Lob geerntet, kamen auch kritische Stimmen. Adromir von den Schatzwächtern zum Beispiel meinte, das ganze wäre auch nur eine Div-Suppe – alle Bereiche lagen schön an ihrer Stelle, doch unter der Haube war das ganze unstrukturiert. Überschriften waren nicht als Überschriften formatiert, sondern einfach in Fettschrift gesetzt, die Navigation sah zwar aus wie eine Liste, war aber aus normalem Text aufgebaut, etc.

Das hat sich jetzt geändert, und für Leute, die meinen Quelltext lieber lesen als meine Romane, bin ich jetzt einen ganzen Schritt näher an der Professionalität. Für alle anderen heißt es weiterwarten, entweder bis zur Buchmesse oder wenigstens bis übermorgen, da werden nämlich die Finalisten des Heyne-Wettbewerbs bekanntgegeben.

Ansonsten habe ich noch ein schönes neues Favicon gebastelt, weil auf dem alte nur mit viel Phantasie auch nur ein Klecks zu erkennen war, der eigentlich ein Engel sein sollte, und habe unter bitteren Tränen einen neuen Besucherzähler eingebaut, weil der alte bei einem kostenlosen Anbieter lag, den es wohl nicht mehr gibt – jedenfalls ist freesources.de… Weiterlesen

Aufatmen und Weiterzittern

Endlich kann ich es wagen, aufzuatmen. Eine große Last ist von meinen Schultern genommen – ich habe es endlich geschafft, meinen Agenten die Inhaltsangabe der »Chroniken der Elomaran« zu schicken, damit sie daraus ein schönes Exposé basteln und mich auf der Buchmesse präsentieren können. Buchmesse in Leipzig, nicht Frankfurt, und das bedeutet: Es ist nicht mehr lange hin, Mitte März ist es soweit, und ich zittere jetzt schon, aus doppeltem Grund. Das eine ist die Frage, ob den Elomaran dort Erfolg vergönnt sein wird – das andere ist mein Magischer Bestseller.

Da hat nämlich der Heyne-Verlag einen Wettbewerb ausgeschrieben: »Schreiben Sie einen magischen Bestseller«, so der reißerische Titel, und gewinnen kann man Geld, Ruhm und einen Verlagsvertrag – oder eine Reise ins Phantasialand für fünf Personen. Keine Frage, da wollte ich immer schon mal wieder hin! Also mußte ich teilnehmen, schon weil der gefühlt ganze Tintenzirkel teilnimmt… Aber nicht mit den Elomaran. Die haben jetzt ihren Agenten, die sind erstmal unter Dach und Fach – aber da ist noch »Die Spinnwebstadt«, seit sechs Jahren ist das Epos nun fertig, hat drei Überarbeitungen durchlaufen und ist wirklich langsam reif für den Buchmarkt – scheiterte bislang nur an einer Sache: Dem Exposé. Ich kann keine Exposés.… Weiterlesen

Zweites Kapitel: Die Reifeprüfung

Was lange währt, wird viel zu lang – unter dieses Motto kann ich das zweite Kapitel von Zornesbraut stellen. Im Sommer 2007 habe ich mit der Arbeit daran angefangen, und von mir aus hätte ich auch anderthalb Jahre daran arbeiten können, ohne daß es gleich 47 Seiten lang werden mußte… Aber offenbar mußte es das. Stellt mir jeden Längenrekord, den die Chroniken bislang hatten, in den Schatten, und ich bin nicht stolz darauf, weil es das Kapitel nicht wert ist. Soviel passiert darin gar nicht, aber es wurde immer länger und länger, und länger, und als ich versuchte, es beim Abtippen zu kürzen, wurde es statt dessen nochmal länger… Ich verstehe es nicht. Wo kommen all die vielen Wörter her?

Ich habe eine Theorie, wie es dazu kommen konnte. Das Kapitel besteht zu weiten Teilen aus einem Protokoll. Ich will jetzt nicht verraten, was da protokolliert wird, nachher liest es sonst gar keiner mehr, aber es ist ein Protokoll, und als solches muß es natürlich akurat und vollständig sein. Das ganze Kapitel spielt an einem einzigen Tag, was das ganze nur noch schlimmer macht, und das Wort Brüste fällt darin gefühlte viertausend Mal – bei allen Fetischisten, die Google mir deswegen auf die Seite spülen wird, möchte ich mich schon jetzt entschuldigen, denn sie werden enttäuscht nach Hause gehen, es sind ausgesprochen kleine Brüste, die ich da im Angebot habe…

Nun wünsche ich also allen Lesen viel Spaß mit dem überlangen Brustkapitel und kann nur versprechen, daß das nächste kürzer wird und weniger lang auf sich warten lassen: Hier erstmal das Zweite Kapitel.… Weiterlesen

Agenturvertrag

Jetzt mache ich es offiziell: Ich habe einen Agenten. Ich bin mit den »Chroniken der Elomaran« unter Vertrag bei der Agentur erzähl:perspektive. Meine Agenten sind Herr und Frau Gröner. Ich kann gar nicht sagen, wie sehr mich das freut. Da sind zwei Leute, die glauben an die Geschichte, glauben an mich, und glauben an sich, mit dem Ergebnis, daß sie hoffen, mein Epos einem Verlag verkaufen zu können.

Ich glaube zwar nicht, daß es über Nacht geht, ich werde immer noch Geduld haben müssen, aber jetzt kommen die Dinge in Bewegung. Und sie kommen noch viel mehr in Bewegung, wenn ich mich auf meinen Hintern setze und weiter an Falkenwinter und Zornesbraut schreibe. Und meinen Agenten noch so ein paar Kleinigkeiten schicke wie eine Vita von mir und eine Inhaltsangabe – aber erstmal kann ich jetzt sagen: Die guten Vorsätze für 2008 wurden erfüllt. Ich habe eine Agentur gefunden.

Was ich mir jetzt für 2009 vornehme? Einen Verlag finden, natürlich!… Weiterlesen

Lohn der Angst

Heute habe ich mit meinem Agenten telefoniert. Ist das nicht ein schöner Satz? Ich möchte ihn einrahmen und an die Wand hängen: Ich habe mit meinem Agenten telefoniert. Eigentlich muß es korrekt heißen »mit meinen Agenten«, denn es sind ihrer zwei, ein Ehepaar, das sich kürzlich mit einer Literaturagentur selbständig gemacht hat. Namen nenne ich erstmal keine, bevor der Vertrag unterschrieben ist und alles in trockenen Tüchern und nichts mehr schiefgehen kann; erstmal heißen die beiden für die Zwecke dieses Blogs Herr Agent und Frau Agentin.

Den ganzen Vormittag über saß ich bibbernd und wartete auf das Klingeln des Telefons – doch es blieb still. Schließlich bin ich dann doch mit Christoph einkaufen gefahren, und als wir nach einer Stunde wieder daheim waren, und ich wirklich auf heißen Kohlen saß und mir sicher war, daß das Telefon ganz böse blinken würde vor lauten Anrufen in Abwesenheit, war immer noch nichts passiert – dafür bekam ich dann eine Mail. Sie hatten keine telefonische Verbindung bekommen, ob ich bitte zurückrufen könnte…? Und das war dann der Moment, wo ich merkte, daß ich unter meinen Mails zwar meine neue Adresse in Aachen stehen hatte – aber noch meine alte Billerbecker Telefonnummer, die es längst nicht mehr gibt.… Weiterlesen