Humpfl Grumpfl Mumpfl

Wie ein braver Geek lese ich meine C’t und habe sie auch im Abonnement. Ich lese (und verstehe) nicht alles, schließlich bin ich Autodidakt und Quereinsteiger in elektronischen Dingen, aber etwas mehr als die Spielerezensionen lese ich normalerweise doch schon. Aber es war eine Spielvorstellung, die mich heute dazu gebracht hat, zu schäumen und in den Teppich zu beißen. Unter der Überschrift Flugscharen mit Schwertern geht es um das neue Onlinespiel Aion. Dieses Spiel interessiert mich schon seit ein paar Monaten, seit ich bei meiner Freundin Monica – die, anders als ich, Onlinespiele wie World of Warcraft oder Herr der Ringe Online spielt – eine Vorschau in einem Magazin gesehen habe. Schließlich geht es bei Aion um Engel. Und womit kann man mein Herz gewinnen? Klar, mit Engeln. Also habe ich mich auf die Besprechung gestürzt, mit dem Hintergedanken, daß die Welt der Onlinespiele mir vielleicht doch nicht für immer verschlossen bleiben sollte…

… schließlich ließen sie die ganze Welt auseinanderbrechen. Einigen der Bewohner gelang es, sich zu retten. Sie flüchteten auf die Innenseiten der entstandenen Halbkugeln, die voneinander durch den „Abyss“ getrennt werden […] Auf der unteren Halbkugel, die stets ins Sonnenlicht getaucht ist, leben die Elyos, die sich durch besondere Eleganz und Schönheit auszeichnen.

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Drittes Kapitel: Dort wo keine Schwäne sind

Mit leichter Verspätung gebe ich bekannt, daß das dritte Kapitel von Zornesbraut fertig und online ist. Es ist ein Alexander-Kapitel, in dem Halan keinen einzigen Auftritt hat, weswegen Alexander sehr viel Zeit damit verbringt, Monologe zu halten. Wer diese Mischung aus Lebensüberdruß und Weltschmerz mag, wird das Kapitel lieben – alle anderen werden es vermutlich zu lang finden. Da hilft dann auch nicht die dramatisch-blutrünstige Kampfszene, für die ich mit echten Messern hantiert habe, und ein oder zwei nette Dialoge – dieses Kapitel bietet die Quintessenz der Einsamkeit. Und wunderschöne Traumsequenzen. Ich bin doch einigermaßen stolz drauf.

Jetzt hänge ich mit Zornesbraut ein bißchen in der Luft – ich habe noch Plot für ein Kapitel im Kopf, das aber noch nicht sonderlich strukturiert ist und eine Zäsur darstellt, weil darin voraussichtlich viel Zeit vergeht, während die letzten Kapitel ja mehr Momentaufnahmen waren. Ich werde mir Zeit lassen, es zu schreiben, weil es jetzt viel dringender ist, endlich mit Falkenwinter weiterzumachen. Schließlich bin ich bald da angekommen, wo die Fäden der beiden Handlungsstränge miteinander verwoben werden, und dann sollten doch beide Teile eigentlich auf gleicher Höhe sein. Ich kündige also für alle Alexander-Freunde jetzt schon mal an, daß es bis zur Fortsetzung noch eine Weile dauern wird.… Weiterlesen

Zahlen, nackte Zahlen VI

Ich habe mich immer noch nicht wieder voll erholt, aber meine Statistiken trösten mich doch ein kleines bißchen: Immerhin bestätigen sie mir, daß ich trotz aller Durststrecke und Erschöpfung nicht nichts geschrieben habe. Statt dessen bin ich im zweiten Quartal dem Trend des ersten treugeblieben, habe mich sogar ein wenig gesteigert, und immer noch gute zehn Seiten pro Monat fabriziert – exakt 30 Seiten in drei Monaten, um genau zu sein. Das ist viel, viel weniger als geplant, aber wie gesagt: Immer noch besser als nichts. Wenn ich den Schnitt halte, wird 2009 produktiver als 2008, und das Jahrespensum von 2002 und 2005 habe ich sogar schon übertroffen (was den betroffenen Jahrgängen eher ein Armutszeugnis ausstellt, als mir für dieses Jahr Lob einzubringen).

Tatsächlich setze ich mich aber zur Zeit sehr unter Druck, was meinen Ausstoß angeht, vermutlich zu sehr, denn es hemmt und blockiert mich. Aber seit ich die Agentur habe und es ernsthaft darum geht, die Elomaran bei einem Verlag unterzubringen, muß ich ranklotzen, denn Verlage sind an einem vollständigen Romanzyklus mehr interessiert als an einem, bei dem nur alle vier Monate ein Kapitel fertigwird. Ich muß mich zusammenreißen und auf meinen Hintern setzen, sonst verspiele ich alles, was ich erreicht habe.… Weiterlesen

Im Kreise der Lieben

An diesem Wochenende hatte ich das Vergnügen, ein Tintenzirketreffen zu besuchen. Der Tintenzirkel ein Fantasyautorenkreis, und für seine Gründung werde ich eines Tages unvergessen sein – und die Momente, in denen ich am stolzesten auf mich und den Zirkel bin, sind die, in denen die Autoren außerhalb des Internets im wahren Leben aufeinander treffen und merken, daß sie längst eine richtige Freundschaft verbindet. So also auch am Samstag und Sonntag. Es wurde gegessen, geredet – dazu werde ich später mehr schreiben – und vorgelesen. Zirkeltreffen sind die einzigen Gelegenheiten, zu denen der Tintenzirkel Textarbeit betreibt, im Forum selbst sind keine Leseproben zugelassen, und ich kann das auch begründen.

Beim Vorlesen können die Opfer nicht weglaufen, sondern sind gezwungen, einen Text bis zum Ende zu hören – im Forum geht das nicht, und man muß damit rechnen, in Grund und Boden kritisiert zu werden von Leuten, die über die ersten zwei Zeilen hinaus nichts vom Text gelesen haben. Vorlesen ermöglicht dem Autor auch, selbst Fehler und Schwachpunkte zu finden – entweder übers Selbstlesen oder indem man den Text von einem anderen vorgelesen bekommt, also direkt merkt, wie der Text auf andere wirkt. Die Reaktionen der Zuhörer kommen doppelt: Erst unmittelbar, während des Lesens – man merkt, wo sie lachen, wo sie stöhnen, und wo sie einschlafen – und dann mittelbar im Anschluß, wenn sie sagen, was ihnen gefallen hat und was weniger, was unklar war und was man besser machen kann.… Weiterlesen

Mit kleinen Schritten

Gestern habe ich anderthalb Seiten an Falkenwinter geschrieben, ein echter Triumph – das heißt, es geht wieder bergauf mit mir. Über einen Monat lang habe ich nämlich nichts zustande gebracht, nicht nur keine Zeile Geschriebenes, sondern auch sonst nichts, außer schlafen und arbeiten und zwischendurch etwas essen. Am Ende habe ich die Tage rückwärts gezählt, die ich noch Vollzeit arbeiten mußte: Es ging einfach nicht mehr. Ich war gesundheitlich am Tiefpunkt angekommen, körperlich und geistig erschöpft, aufgebraucht, alle. Meine Internetaktivitäten hatte ich eingestellt, die Foren mußten ohne mich auskommen, und trotzdem reichte die Energie nicht mehr für das Nötigste. Der Mai war eine Qual. Einziger Lichtblick war das Wissen, daß es im Juni ganz anders werden sollte, und viel besser. Der Juni hockte am Horizont und strahlte mich an, und auf dieses Strahlen stolperte ich zu, mit allerletzter Kraft…

Die Bibliothek hat meinen Vertrag um ein Jahr verlängert, allerdings nur noch als halbe Stelle – das rettet mich. Ich war gesundheitlich mit der Vollzeitarbeit schlichtweg überfordert, und ich wußte, so geht es nicht weiter. Was hätte ich getan, wenn man mir gesagt hätte »Verlängerung ja, aber nur als volle Stelle«? So war die Entscheidung einfacher: Mehr als eine halbe Stelle ist nicht mehr drin, weder für mich, noch für die Bibliothek.… Weiterlesen

Die Klinge am Kehlkopf

Die Klinge eines großen scharfen Messers, dicht an die Kehle gedrückt, spürt man kaum. Für einen Moment ist da ein irritierendes Gefühl der Kälte, aber nur ganz kurz, dann ist die Schneide auf Körpertemperatur. Es tut nicht weh. Es ist nur irgendwie seltsam – und gefährlich ist es natürlich auch. Trotzdem stand ich da, hielt mir das große Kochmesser an den Hals und wartete einige Augenblicke lang, während mein Freund meinte, nun sei es doch wirklich genug, bis ich es wieder fortnahm. Was war geschehen?
Das wichtigste zuerst: Ich lebe noch, und habe vor, damit auch weiterzumachen. Ich bin nicht selbstmordgefährdet. Ich bin bloß eine Autorin, die es ganz genau wissen will, und wissen muß.

Eine Szene ist mir eskaliert, das war nicht so geplant – eigentlich ging es mir nur darum, Alexander wieder für den Plot zu motivieren, denn er hatte nicht weniger vor, als alle Brocken hinzuschmeißen und sich aus dem Staub zu machen, egal, ob er dabei lebt oder stirbt: Jetzt habe ich also neben Varyn schon den zweiten lebensmüden Helden, der nur mittels Erpressung im Rennen gehalten wird, und für das Erpressen war in diesem Fall Ember von Valon zuständig, die alte Schweinebacke. Wenn es einer kann, dann Ember.… Weiterlesen

Schluss mit Lustig

Kurz und schmerzlos möchte ich hier mitteilen, daß das Label Hörplanet die Fantasy-Hörspielreihe »Die Legende von Mythrâs«, an deren Konzeption ich beteiligt war und für die ich auch zwei Episoden geschrieben habe, mit sofortiger Wirkung und bis auf weiteres auf Eis legt. Daß diese Meldung mich ausgerechnet an meinem Geburtstag ereilen mußte, hat mir leider gehörig die Ernte verhagelt, wobei das schlechte Timing sicherlich keine Absicht war.

Für mich ist es besonders ärgerlich, da ich gleich zwei von zehn Folgen geschrieben hatte – die beiden Tränendrüsenepisoden Die Träumende Stadt und Die Macht der Sieben Steine, letztere das dramatische Finale der Serie – und beide nicht erscheinen werden. Ich hatte mich darauf gefreut, Dialoge aus meiner Feder gesprochen aus talentierten Mündern zu hören, ich war gespannt auf die Kritik, die im Hörspielbereich oft sehr harsch ausfällt, und ich war froh, endlich eine andere veröffentlichte Arbeit in meinem Autorenlebenslauf zu haben als nur die Skripte für die Gerichtsshows – Mythrâs war, anders als Barbara Salesch, ein Projekt, hinter dem ich voll und ganz stand und auf das ich, wie auch die anderen Autoren, sehr stolz war.

Vielleicht gibt es ja in einer anderen Zeit eine neue Chance für diese Geschichte, vielleicht machen wir statt dessen einen Roman draus, der dann selbstverständlich ein Bestseller wird, vielleicht geschehen noch Zeichen und Wunder, aber wahrscheinlich nicht.… Weiterlesen