Zu den Freuden des Umziehens gehört auch, jedes Buch, das man besitzt, nochmal in die Hand zu nehmen – zweimal sogar, einmal beim ein- und einmal beim auspacken, alle dreitausendfünfhundert Stück. Gestern habe ich meterweise Fantasy ins Regal zurückgeräumt, und da ich sehr viele dieser Bücher Mitte der Neunziger gekauft habe, während meines Studiums, kam mir plötzlich die Idee, selbst noch einmal einen klassischen Fantasyroman im Stil der Achtziger/Neunziger zu schreiben: Bücher, in denen sich eine Heldengruppe quer durchs Land arbeitet, um am Ende einen böse gewordenen Gott zu besiegen und in denen der Küchenjunge in Wirklichkeit ein vertriebener Prinz ist. Aber als ich beim zwanzigsten Regalbrett angekommen war, hatte sich auch diese Idee schon wieder in eine andere verwandelt: Nicht einen Roman aus den Neunzigern will ich schreiben, sondern einen aus dem Jahr 2007. Nicht irgendwas, sondern Lichtland.
2007 habe ich mich im Nanowrimo zum ersten Mal an das Thema »Immerwährender Kampf zwischen Licht und Dunkel« herangewagt, und weil ich keine halben Sachen mache, waren bei mir Licht und Dunkel absolut, mit hellen Ländern, in denen es niemals dunkel wird, und dunklen Ländern, in denen es kein bisschen Licht gibt, es sei denn, man bringt mittels schwarzer Magie aus dem Körper gezwungene Seelen zum Leuchten.… Weiterlesen