Es hat dann doch noch bis knapp nach Weihnachten gedauert, was ursprünglich in der ersten Dezemberhälfte passieren sollte: Geigenzauber ist fertig, fertig, fertig. Mein Feengeiger hat ausgegeigt, mein Geigerzähler ausgezählt, und ich habe noch drei Tage und ein paar zerquetschte, um mich endlich wieder meinen Gauklern und ihrer Insel zuzuwenden. Das mit dem Hattrick, das wird wohl nichts mehr, aber ehrlich, soll ich mich deswegen ärgern? Ich habe ein tolles Buch geschrieben, 355 Normseiten in weniger als zwei Monaten, das ist ein neuer Geschwindigkeitsrekor – Der Schattenstein war zwar als Nano-Roman von 2006 schon am 14. Dezember fertig, aber der hat nur 271 Seiten, das zählt also nicht, das waren damals nur 6,15 Seiten/Tag, jetzt habe ich einen Schnitt von 6,34 Seiten geschafft.
Und was kommt jetzt? Ein seltsames Gefühl. Ich bin hin und hergerissen zwischen Glücksgefühl und Kopfschmerzen, die Weihnachtstage waren stressig und schön gleichzeitig, vieles ist passiert, ich hätte gern mehr Zeit gehabt, um mich auf die Feiertage vorzubereiten, und ein paar mehr Tage, um die Verwandtenbesuche zu entzerren. Auch hätte ich meiner Mutter gern schon heute Nachmittag gesagt, daß das Buch fertig ist, statt ihr vorzurechnen, daß mir nur noch ein paar Wörter oder Seiten fehlen. Ich werde das Angebot von Createspace für Nanowrimosieger annehmen und mir ein Handexemplar zuschicken lassen, auch wenn ich dafür noch ein Titelbild basteln muß – den Triumph, meine Blitzgeburt in der Hand zu halten, werde ich mir nicht nehmen lassen.
In ein paar Tagen kann ich dann auch entscheiden, ob mir der Schluß so gefällt. Ist er zu kitschig, oder genau richtig, oder hätte ich noch dicker auftragen können? Ehrlich, das kann ich noch nicht sagen. Aber ich liebe meine Figuren, und ich bin stolz auf mich, daß ich es geschafft habe, und das genügt mir für den Augenblick. Kein Ende. Kein Anfang. Nur ein Moment, und der durfte ewig dauern.